德国说明书
von Maxim GorskiAls Neuankoemmling blühen Ihenen jedoch erst einmal ganz andere Wunder.Sie haben Ihr Gepaeck geholt und sich schnurstracks zum naechstern oeffentlichen Verkehrsmittel begeben,das Sie in die Innenstadt zu Ihrem Hotel bringen soll. Vergebens haben Sie nach einem Schalter gesucht, wo Ihnen ein Mensch aus Fleisch und Blut eine Fahrkarte verkauft. Hilflos stehen Sie einem Automaten gegenüber, dem Sie nun ein Billet abluchsen müssen.Um es kurz zu machen:Ohne fremde Hilfe werden Sie selbst mit fliessenden Deutschkenntnissen nicht durch den Dschungel der Tarif-und Zonenregelungen staedtischer Nahverkehrsbetriebe schlagen koennen.
An dieser Stelle ist es wohl an der Zeit, Ihnen eine Maxime mit auf den Weg zu geben, die Ihnen überall in Deutschland Trost und Hilfe sein wird: Die Deutschen moegen sich manchmal nach Ihrem Verstaendnis aberwitzig,ja verrückt verhalten - aber niemals tun sie etwas ohne Grund bzw ohne logische Begründung.Vielleicht erschliesst dieser sich Ihnen irgendwann, aber das ist eher unwahrscheinlich und schon gar nicht notwendig.
Denken Sie an diese Maxime, wenn Sie vor dem Fahrkartenautomaten stehen und herauszufinden versuchen, in welcher Zone Ihr Fahrtziel liegt und für wie viele Zonen Sie loesen müssen und ob Sie lieber eine Einzel-oder eine Mehrfahrtenkarte erwerben. Vergessen Sie den Ratschlag nicht, wenn Sie sich überlegen,was eine Kurzzone ist und ab wann ein Nachttarif gilt. Bleiben Sie ruhig, wenn Sie auszurechnen versuchen, ob und gegebenenfalls wieviel Sie für ein Kind, einen Hund oder ein Fharrad zusaetzlich bezahlen müssen. Troesten Sie sich mit dem Wissen, dass ein Münchner in Hamburg, ein Frankfurter in Berlin genauso perplex vor dem Automaten steht wie Sie. Es kann als gesichert gelten, dass die kryptischen Tarifvorschriften des oeffentlich Nahverkehrs in Deutschland Teil eines bundesweiten Intelligenz-Dauertests sind, mit dessen Hilfen der Technologiestandort Deutschland bewahrt werden soll.
Eines solletn Sie allerdings, insbesondere im süddeutschen Raum, unter keinen Umstaenden vergessen: Ihren Fahrschein abzustempeln - auch wenn manche Stadtverwaltung dafür den irreführenden Begriff "entwerten" gefunden hat. Dafür stehen "Entwerter" genannte Stechuhren bereit. Auch wenn es Ihrem Sprachverstaendnis oder Ihrer Logik gegen den Strich geht, glauben Sie es, dass Sie nur mit einem entwerteten, mithin wertlosen Fahrschein die Fahrt antreten dürfen.
Keine Schwierigkeiten bereitet es den Deutschen merkwürdigerwiese,dass ihren Woerter keinen Anfang und kein Ende zu haben scheinen. Kürzere deutsche Woerter scheinen im allgemeinen aus mindestens einem Dutzend Buchstaben zu bestehen, und nach oben gibt es offensichtlich keine Grenze. Wenn Sie sich so manche serioes deutsche Zeitung ansehen, dann werden Sie leicht den Eindruck gewinnen, ein vierspaltiger Kommentar bestuende aus nicht mehr als 25 Woertern. Lassen Sie sich von diesen Wortwuermern nicht bange machen. Dahinter steckt ein einfacher Trick: Die Deutschen haengen naemlich – aehnlich wie beim Dominospiel – einfach so viele woerter, wie sie wollen, aneinander. Auf diese einfache Art und Weise bereichern sie ihren Wortschatz und verwirren gleichzeitig alle Framden.
Dass viele Deutsche mit ihrer Muttersprache auf Kriegsfuss stehen, haengte eng mit der geschichtlichen Entwicklung des Landes zusammen. Anders als in den zentral ausgerichteten Staaten Frankreich,Spanien, England oder Russland gab es in Duetschland jahrhundertelang kein gemeinsames politisches und geistiges Zentrum, in dem sich eine allgemein akzeptierte Hochsprache haette herausbilden koennen. Die für das gesellschaftliche und kulturelle Leben wichtigen Metropolen hiessen Weimar, oder Lauenburg, Ansbach oder Karlsruhe – und dort wurden hoechstens die regionalen Dialecte verfeinert und auf ein hoeheres Niveau gehoben.
Als Bismarck 1871 das Deutsche Reich mit seiner Hauptstadt Berlin gründete, war es schon zu spaet: Bajuwaren und Alemannen, Hanseaten und Westfalen dachten nicht im Traum daran, quasi als Fremdsprache neben ihrem geliebten Idiom Hochdeutsch(oder das, was man in Preussen dafür hielt) zu lernen. Ganz abgesehen davon, dass jeder Schwabe, Bayer oder Sachse seinen Dialekt für wohlklingender(würde ich an Ihrer Stelle nicht glauben) und reicher(stimmt!) als das Hochdeutsche haelt
In den letzten Jahrzehnten hat das Fernsehen viel dazu beigetragen, eine einheitliche Hochsprache durchzusetzen. Für die berufliche Karriere aber ist ein gepflegtes Deutsch noch immer nicht notwendig – das gilt auch für die Politik: Vier von sechs Kanzlern der Bundesrepublik Deutschland wandten sich stets in ihrem heimeiligen, heimatlichen Dialekt an die Nation; von den beiden Staatsratvorsitzenden der untergegangen DDR ganz zu schweigen. Ein franzoesischer Staatspraesident hingegen, der im breiten Dialekt der Auvergne daherredete, oder ein britischer Premierminister mit Liverpudlian Akzent waere allenfalls als Lachnummer für das politische Kabarett denkbar.
Was den Lokalpatriotismus betrifft, so sollten Sie ihm selbst mit noch so mangelnden Deutschkenntnissen Tribut zollen, zumindest bei Begrüssung und Verabschiedung. Vermeiden Sie es nach Moeglichkeit, der Marktfrau auf dem Münchner Viktualienmarkt mit einem knappen “Guten Tag“ unter die Augen zu treten. Hüten Sie sich ebenso davor, in Hamburg mit einem behaebigen “Gruess Gott“auf den Lippen einen Laden zu betreten. Der fromme Gruss ist südlich der Mainlinie zu Hause(ebenso wie “Servus“ bein Abschied), das nüchterne “Guten Tag“ im Norden (wo man zackig mit “Tschüss“ auseinandergeht). Wegen ihrer bunten und wechselvollen Geschichte sitzen bei manchen Deutschen die Ressentiments gegenüber Landsleutenn aus anderen Breiten tief, und Sie werden ja nicht von einem altbayerischen Preussenhasser mit einem Nordlicht verwechselt werden wollen. Allen Landstrichen gleichermassen eigen ist jedoch in Firmen und Betrieben der herzliche Mittagsgruss “Mahlzeit“. Hierbei ist es voellig unerheblich, ob Sie Hunger haben oder Sodbrennen, in die Kantine gehen oder von dort kommen, oder ob Ihnen überhaupt der Appetit vergangen ist.
Wie wichtig dem deutschen Menschen die Wurst ist, zeigt ein Blick auf seine Sprache. Die Wurst zieht sich paradigmatisch durch all seine Lebenssituationen – ob ihm nun etwas Wurst, also egal, ist, ob es ihm um die Wurst,also um Entscheidendes wie Leben und Tod, geht oder ob er sich einfach so durchwurstelt.
Es gibt lange Würste und kurze, dicke und dünne, fette und magere. Man isst sie kalt und man isst sie heiss und manchmal angemacht wie Salat mit Essig, Oel und mit Zwiebeln. Man kann sie braten, kochen, grillen oder sieden, in Ketchup tunken oder in Senf. Sie lassen sich aufschneiden oder aus der Haut zutzeln, in ein Broetchen zwaengen oder, auf Sauerkraut garniert, mit und ohne kartoffelpüree vom Teller essen. Der Vielfaht sind ebensowenig Grenzen gesetzt wie Rekorden. Recht passend war es beispielsweise, dass bei einem Fest zum Tag der Deutschen Einheit die laengste Bratwurst der Welt im Triumph durch die Strassen berlins getragen wurde, bevor sie verspeist wurde.
Wenn Sie waehrend Ihres Aufenthaltes kreuz und quer durch Deutschland reisen, dann werden Sie noch etwas feststellen: So unterschiedlich wie die deutschen Landschaften und Dialekte, so bunt ist die Auswahl an Wuersten, die Ihnen begegnen wird. Oder anders ausgedrueckt: Der Wurst kommt in Deutschland eine identifikationsstiftende Bedeutung zu, denn landsmannschaftlich definiert sich der Deutsche ueber die Wurst.
Bleiben wir bei der Weisswurst. Noerdlcih der Donau werden Sie sie vermutlich nicht mehr finden, da sie ein typisch altbayerisches Produkt ist. Mit unverhohlenem Nationalstolz praesentieren sich dafür in anderen Regionen all die Thüringer, Frankfurter, Regensburger oder Nürnberger Rostbratwürstchen sowie die westfaelischn Pinkel. Gemeinsam ist fast allen Würsten indes, dass sie am besten auf der Strasse schmecken, mithin im Freien und vom Pappteller.
Zur ausführlich beschriebenen deutschen Wurst gehoert natürlich deutsches Bier. Wie bei der Wurst gibt es hier gravierende regionale Unterschiede – vom bitteren Pils im Norden über das kleine Koelsch im Westen bis hin zur Mass in Bayern. Das nach dem Reinheitsgebot gebraute Bier war neben der Deutschen Mark der zweite Grundpfeiler deutschen Nationalstolzes, an dem Aussenstehende nicht gefahrlos rütteln durfen – eigentlich auch nicht die Eurokraten in Brüssel.
Hingegen ist auch der deutsche Wein nicht zu verschmaehen – egal ob von Rhein, Main, Mosel oder Nahe. Nach der Wiedervereinigung sind jetzt auch die raren saechsischen Elbweine wieder allgemein zugaenglich, die einst exklusiv der alten DDR-Nomenklatura vorbehalten waren.
Im Schnitt schluckt ein Deutscher jedes Jahr 143 Liter Bier; der Durchschnittsbayer bringt es natürlich auf 200 Liter. Rechnet man Weine und Schnaepse hinzu, dann rinnen pro Jahr zwoelf Liter reinen Alkohols durch jede bundesdeutsche Kehle – Saeuglilnge statistisch eingeschlossen. Umgerechnet ergibt das für jeden Erwachsenen acht Korn oder eine Flasche Wein oder zwei Liter Bier am Tag.
Bei diesen Zahlen überrascht dann auch eine andere Umfrage nicht:Aus ihr ging hervor, dass die Durtschen in ihrer Mehrheit lieber auf Sex verzichten würden als auf Alkohol. Mehr als ein Drittel der Deutschen ist demnach regelmaessig betrunken und mag sich ein Leben ohne Alkohol nicht mehr vorstellen.
Vielleicht werden Sie waehrend Ihres Aufenthalts ins traute Heim einer Familie eingeladen. Die Chancen dafür stehen gar nicht schlecht, .denn die Deutschen haben gerne Gaeste, zumal wenn sie aus dem Ausland stammen. In diesem Fall sollten Sie alles vergessen, was Sie von zu Hause her gewohnt sind, sofern Sie nicht sich selbst und Ihr Heimatland in schlechten Ruf bringen wollen.
Wir verbinden, wie die Chinesen, Inder oder Araber,mit dem Begriff Gast die Vorstellung von etwas Besonderen,Aussergewoehnlichem. Mit anderen Worten: Bei uns bestimmt der Gast die Regeln, sein Wort ist Befehl,seine Wünsche versucht der Gastgeber zu erfüllen.
Anders in Deutschland: hier ist der Besucher nur der Gast, und als solcher muss er sich dem Gastgeber unterordnen. Ein bisschen spielt hier vieleicht der klassische Satz eine Rolle,den erzürnte deutsche Vaeter seit Generationen ihren pubertierenden und daher widerborstigen Kindern bei den gemeinsamen Mahlzeiten zuzuschleudern pflegen”Solange du deine Füsse unter meinen Tisch stellst, isst du was deine Mutter gekocht hat.” Ganz so drastisch wird man sich Ihnen als Gast gegenüber zwar nicht aeussern. Aber man wird von Ihnen erwarten,dass Sie keine Kritik an der Küche der Hausfrau üben und herunterwürgen, was auf den Tisch kommt, ohne Rücksicht darauf,ob Sie gegen dieses Gericht allergisch sind.
Tauchen Sie nie uneingeladen bei einer deutschen Familie zur Abendbrotzeit oder zu einem anderen Termin auf. Eine Essenseinladung ist eine ernste Angelegenhit, sie wird geplant und vorbereitet.
Kommen Sie, wenn ein Termin vereinbart ist, unbedingt pünklich.Zu frühes Eintreffen würde Ihre Gastgeber in groesste Verlegenheit stürzen, weil der Braten noch in der Roehre, die Hausfrau nicht umgezogen ist und die Glaeser noch nicht poliert sind. Erscheinen Sie zu spaet, besteht die Gefahr, dass das kunstvoll durchkomponierte und an feste Verzehrzeiten gebundene Menü verschmort oder kalt wird. Vergessen Sie nicht: Man will Ihnen etwas Besonderes bieten, und da sollten Sie für den reibungslosen Ablauf schon Ihren kleinen Beitrag leisten.
Aber Vorsicht: In vielen deutschen Haushalten wird abends kalt gegessen. Es kann Ihnen also passieren, dass Sie zum Abendbrot nur ein paar Haeppchen erhalten. Die moegen zwar mit erlesenen Leckereien wie Lachs oder Kaviar belegt sein – man will schliesslich zeigen was man hat – aber satt werden Sie davon nicht. Unglücklicherweise weiss man selten vorher, was einen erwartet: belegte Brote oder ein viergaengiges Diner? Wenn Sie jedoch schon einschlaegige Erfahrungen mit dem jeweiligen Gastbeger gemacht haben, dann sollten Sie sich unterwegs schnell ein paar Würstchen an der Bude kaufen
Bevor Sie zu Tisch gebeten werden, wird man Ihnen – sofern es Ihr erster Besuch ist – zunaechst die Wohnung oder das Haus der Gastgeber vorführen. Das mag Ihnen ungewoehnlich borkommen, denn bei uns geht man schurstracks in die Küche, wo man den Rest des Abends verbringt. Der Rest der Wohnung ist – einmal abgesehen von der Lage des Badezimmers – uninteressant. Das ist im Prinzip auch in Deutschland so, wird aber von den Gastgebern nicht so gesehen- zumal wenn sie stolze Eigenheimbesitzer sind. Vom Keller bis zum Dachboden, vom Hobbyraum bis zum Schlafzimmer wird man Ihnen jeden Winkel und jede Ecke zeigen.
Die Führung kann etwas laenger dauern, da sie mit Erklaerungen und Anekdoten angereichert wird: wie günstig man diesen Teppichboden erstanden hat, wie Vater beim Tapezieren des Kinderzimmer in den Eimer mit dem Kleister getappt ist und wie man auf dem Basar won Tunis um den praechtigen Kamelhocker gefeilscht hat, über den man auf dem Weg zum Lokus nun staendig stolpert. Von Ihnen erwartet man bei dieser Praesentation nichts weiter als ergriffenes Nicken. Selbst ein bisschen Neid dürfen Sie zeigen, das freut den stolzen Hausbesitzer,der es zr etwas gebracht hat. Loben Sie! Wenn das Eigenheim in einer abgeschiedenen Gegend liegt,wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, rühmen Sie die himmlische Ruhe und die frischt Luft. Verstehen sie hingegen Ihr eigenes Wort nicht wegen des von der Schnellstrasse vor dem Fester heraufbrandenden Verkehrslaerms, heben Sie die zentrale und verkehrsgünstige Lage hervor
Sehr billig wird Ihr Deutschland-Aufenthalt, wenn Sie Samstag nachmittag eintreffen und Weiterreise für Montag morgen planen.Dann kommen Sie naemlich überhaupt nicht in Versuchung, Geld für Geschenke oder Souvenirs auszugeben, denn alle Geschaefte send in dieser Zeit geschlossen. Gespenstisch leer und ruhig sind die Innenstaedte, nur ein paar Passanten ziehen wie versprengte Nomaden durch die Fussgaengerzonen und starten auf die so nahen und doch so unerreichbaren Auslagen. Schaufensterbummel nennen die Deutschen diesen unbefriedigenden Zeitvertreib. Früher frönten sie ihm, weil sie kein Geld hatten , heute, weil ihnen niemand ihr Geld abnehmen moechte, wenn sie Zeit und Lust dafür haetten
So enttaeuschend diese Erfahrung für Sie auch sein mag, Sie haben etwas daraus gelernt: Auch für das Einkaufen gilt in Deutschland, dass Sie mit Impulsivitaet und Spontaneitaet rasch an Grenzen stossen. Shopping will geplant sein, dem in der Bundesrepublik ist genau geregelt, wann Sie einkaufen dürfen und wann nicht.Abents um acht schliesst das Wirtschaftswunder, samstags ist mit Ausnahme der Adventszeit schon um vier Uhr Feierabend, und an Sonn- und Feiertagen haelt Friedhofsruhe Einzug in die Geschaeftszentren. Pech für Sie, wenn Sie vergessen haben, rechtzeitig Milch, Butter oder Brot zu besorgen. Stellen Sie sich auf ein karges Wochenende ein. Auch an Arbeitstagen kann es eng werden, wenn Sie die Mittagspause für Besorgungen verwended wollen: Zu dieser Stunder schliessen naemlich vorzugsweise viele Lebensmittelgeschaefte.
Doch wenn Sie nun glauben sollten, dass diese Einkaufszeiten dem Verbraucher ein recht engs Korsett anlegen, dass taeuschen Sie sich. Denn es ist noch gar nicht lange her, da gingen die Rollaeden schon um halb sieben herunter, und samstags war um zwei Uhr Ladenschluss. Er bedurfte eines herkulischen Kraftaktes der maechtigsten politischen Kraefte des Landes, vergleichbar nur mit der Wiedervereinigung, um das Ladenschlussgesetz von 1956 wenigstens ein bisschen zu reformieren. Bezeichnend für die deutschen Frühaufsteher: Am Morgen war der Gesetzgeber grosszügig. Jetzt kann man schon ab sechs Uhr einen Anzug kaufen.
Immerhin wurde bei dieser Gelegenheit auch gleich die deutsche Sonderheit des Sonntagsbackvorbotes gestürzt. Man stellen sich vor: Parlamente kamen und gingen, Kanzler wurden gewaehlt und abgewaehlt, Generaltionen von Baeckern standen unter Strafandrohung, und endlich, endlich gab es auch in Deutschland am Sonntagmorgen frische Broetchen. Wahrlich, Der deutsche Mensch geht jeder Sache auf den Grund
Zweimal im Jahr herrschen in diesen deutschen Staedte bürgerkriegsaehnliche Zustaende, zweimal im Jahr mustert der deutsche Konsument all seine Kraeft, gibt Marschbefehle und Einsatzorders an seine Familienmitglieder aus und zieht generalstabsmaessig in die Einkaufsschlacht. In diesen Zeiten sind die Strassen mit Transparenten geschmückt. Unverstaendlich sind die Parolen für den Uneingeweihten, wie ein Mantra werden sie allerorten wiederholt: WSV und SSV.
Dahinter verbergen sich keine politischen Parteien,sondern die verheissungsvollen Worten Winterschlussverkauf und Sommerschlussverkauf. Regelmaessig zum Ende der Winter –bzw der Sommersaison stossen die Einzelhaendler zu Schleuderpreisen jene Kollecktionen ab, die in der naechsten Saison ohnehin kein Modebewusster mehr tragen würde, um Platz für die neue Ware zu schaffen. Für den Deutschen sind WSV und SSV Fixpunkte im Kalender, weil er hier neben seiner Kauflust noch einer zweiten Leidenschaft froenen kann: billig einzukaufen, Geld zu sparen oder – wie es putzig auf deutsch heisst: ein Schnaeppchen zu machen.
Wer einmal am ersten Tag des Schlussverkeufes das Publikum am passenderweise so bezeichneten Wühltisch eines Kaufhauses beobachtet hat, der wird nichts mehr von der steifen, zurückhaltenden Art bemarken, die dem Deutschen in unseren Breiten gerne nachgesagt wird. Wie da um Damenunterwaesche oder Herrensocken gebalgt wird, das erinnert viel eher an die Plünderung eines südrussischen Dorfes durch eine Tatarendhorde.
Der Schlussverkauf ist allerdings der rituelle Hoehepunkt der Schnaeppchenjagd. Sie findet das ganze Jahr über statt und ist in Deutschland zu einem Volkssport geworden. Wer sich nicht an ihr beteiligt, wird oft ganz offen als geistig zurückgeblieben eingestuft. Als Grundregel gilt dabei: Entscheidend ist nicht, was man kauft, sondern wieviel man spart – und sich dessen rühmt. Von dieser Sparsamkeit profitieren mittlerweile ganze Zweige der Volkswirtschaft: sogenannte Discounter, die immer alles billiger anbieten; Verlage, die Schnaeppchenführer auf den Markt werfen, in denen Hunderttausende von Lesern "Geheimtips" über besonders preiswerte Bezugsquellen erhalten; und Dienstleistungsunternehmen, die gegen ein Erfolgshonorar für bequemere Zeitgenossen bundesweit nach dem preiswertesten Kühlschrandk fahnden.
Der wahre Jaeger indes verschmaeht solche Hilfestellung und macht sich selber auf die Pirsch. An der Jagd beteiligen sich laengst nicht nur Menschen mit kleinem Einkommen, sondern auch Gutverdienende, die sich eigentlich jeden Preis leisten koennten. Doch für sie ist es ein Triumph, etwas Wertvolles unter Preis bekommen zu haben, analysierte de Chef einer Werbeagentur das "neue Gesellschaftsspiel": Mit dem Schnaeppchen dokumentiert der Kaeufer,dass er gewitzt und schlau ist – das macht den Kauf erst sexy.
Für den Deutschen ist sein Wagen nicht einfach ein Gebrauchsgegenstand, er empfindet tief, fast moechte man sagen zaertlich für das Automobil. Er pflegt es, er putzt es, er faehrt es regelmaessig zur Vorsorgeuntersuchung, TÜV gennant,und wenn er einen Kratzer im Blech entdeckt, dann reagiert er wie ein Orientale, dessen Frau von einem Fremden belaestigt wird. Für seinen fahrbaren Untersatz bringt er sogar finanzielle Opfer: Auf eine Benzinpreiserhoehung reagiert er damit, dass er sich das Essen vom Munde abspart. All das sollten Sie wissen, ungeachtet dessen, ob Sie sich in Deutschland selbst ans Steuer setzen wollen: Wenn Ihnen Freunde Ihr Auto vorführen, dann halten Sie nicht mit Lob hinter dem Berg. Man wird es Ihnen danken.
Der Deutsche und sein Auto, das ist eine Romanze, noch mehr: eine Schicksalsgemeinschaft, die nur der Tod scheidet, was oft genug der Fall ist. Dem Auto ordnet der Deutsche Mensch sich unter, vom Auto laesst er sich regieren: Ein Wochenmagazin ging sogar einmalso weit zu schreiben, dass die eigentliche Bundesregierung eine grosse Koalition aus BMW-Fahrern und ADAC-Mitgliedern sei.
Das Küzel ADAC kennen Sie vermutlich nicht. Es steht eigentlich ganz schlicht für Allgemeiner Deutscher Automobil Club. Aber wenn Sie nun glauben, das sich dahinter ein Verein von Motorsport-Enthusiasten verbirgt oder eine Selbsthilfegruppe von Autofahren, die am Wochenende Ersatzteile und Tips zur Reparatur austauschen, dann liegen Sie gründlich daneben. Der ADAC ist die wahrscheinlich maechtigste Lobby des ganzen Landes, denn er hat mit den Millionen von Mitgliedern die groesste überparteiliche Waehlergruppe hinter sich. Vor ihm zittern Kabinette und Unternehmen, an ihm scheitern Umweltschützer und Weltverbesser. Gegen den ADAC und seine publizistischen Verbündeten vom Massenblatt Bild lassen sich weder Tempolimits noch Fahrverbote bei Smogalarm, noch irgendeine andere Beschraenkung des automobilen Individualverkehrs durchsetzten.
Mit einer solchen Rückendeckung faellt es dem Deutschen leicht, seine Leidenschaften nach Herzenslust auszuleben. Denn für das Auto ist er sogar bereit, wie ein frisch Verliebter jeden Unsinn zu begehen. Es ist dies auch einer der seltenen Faelle,in denen der Deutsche keine logische Begründung für sein Handeln braucht. Wie sonst waere es zu erklaeren dass sich dieses ansonsten so regelmentierte und nüchterne Land als praktisch einziger Staat der Welt den Luxus von Schnellstrassen leistet, auf denen jeder mit der Geschwindigkeit fahren darf,die sein Motor hergibt. Diese grosse Freiheit verdanken die Deutschen übrigens, was barmherzigerweise in Vergessenheit geraten ist,ihrem grossen Führer. Adolf Hitler, der nicht nur Schaeferhunde, sondern auch Automobile liebte, schaffte als eine seiner ersten Amtshandlungen nich der Machtergreifung 1933 die damals geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen ab.
Seitdem gilt die Maxime : Freie Fahrt für Freie Bürger. Dieser Kampfruf hat noch jede Bundesregierung zu Schweigen gebraucht, falls sie jemals über die Einführung von Gerschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen nachdacht. Die deutsche Autolobby, zu der neben dem ADAC die Titanen des Autobaus in Wolfsburg, Stuttgart und München gehoeren, dürfte mehr Einfluss besitzen als die russische und amerikanische Rüstungsindustrie gemeinsam. Am ehesten ist sie wohl mit der US national Rifle Association zu vergleichen, die das Recht eines jeden Amerikanners auf seine Schusswaffe verteidigt. Kein Wonder: In der deutschen Automobilindustrie und ihren Zulieferbetrieben sind Millionen von Menschen beschaeftigt; 38 Millionen Fahrzeuge sind in Deutschland zugelassen, und jedes Jahr werden es mehr.
刚到德国,你会遇到另一个惊喜。你拿了行李,径直来到最近的公共交通工具,要去市内的酒店。你找不到哪个售票窗口,有个大活人能卖给你一张票。你无助地站在一台自动售票机前,学着买张票。这么说吧,没有别人的帮助,即便你会流利的德语,你也搞不明白市区交通复杂的价格和区间规定
现在是时候告诉你一条准则,这个准则是你在德国的安慰和帮助:在你看来,德国人有时候会做荒唐事,不过他们做的绝不是毫无根据,没有逻辑的。这些逻辑有时候可能是对的,但这很少发生,甚至没必要????(不是很明白这句话)
当你站在自动售票机前,企图搞清楚你的目的地在哪个区,你要走几个区,你要买单程票还是可多次使用的票,想想这条准则吧。别忘了,想想什么是’短程区间’,夜间价格什么时候开始。你还要沉着地计算出你要不要为小孩,狗或自行车另付钱,付多少。你可以安慰一下自己,一个慕尼黑人在汉堡,一个法兰克福人在柏林也会像你这样在自动售票机前惊慌失措。可以肯定,德国市区交通的票价规定是一个遍及全国的智力测试,有助于保证德国在科学技术上的地位(霍霍,作者可能没买过打折火车票,火车票折扣的规则之复杂,那才是真正的智力测试:))
还有一件事千万不能忘,特别在德国南部:给你的车票打个戳。某些市政府给它一个很有歧义的名字叫"消价"。还立了叫做"消价机"的打孔机。即使这个不符合你的语言理解和逻辑思维,请相信,你只能凭一张"消价"的也就是无价的车票上车。
德语单词看起来长得无边无际,有趣的是这没给德国人带来什么困难。总的来说,短的德语单词至少由十几个字母组成,而且显然没个上限。如果你看一下有些严肃的德语杂志,你很快会有这个印象,一篇四段长的时事评论只有不超过25个词。别害怕这样的词语长虫。有一个简单的技巧,德国人就是随心所欲地像多米诺骨牌一样将词堆在一起。他们用这种方式来扩大词汇量和同时还能迷惑外国人
德国人老是为他们的母语争吵,与这个国家的发展历史有密切的关系。与那些从一个中心建立起的国家如法国,西班牙,英国或俄国不同,德国在数百年中没有一个共同的政治和精神中心来形成一个认同的标准语言。所谓商业和文化重镇是Weimar或者Lauenburg, Ansbach 或者Karlsruhe,那里最多也就是把当地方言发展到一个较高的层次。
到俾斯麦在1871年建立德意志帝国定都柏林时,已经晚了:Bajuwaren ,Alemannen, Hanseaten和Westfalen人除了说方言外,做梦也不想学像外语一样的标准语言(或者可以说普鲁士人认为的标准语言)。更别提Schwabe, Bayer和Sachse人了,他们认为自己又动听(我可不这么认为)又丰富(没错)的方言就是标准语言
近几十年来,电视为统一的标准语言起了很大作用。不过说标准德语对事业发展没什么必要,即便是对一个政治家来说。六位德国总理中的四位用他们亲切的家乡话得到全国的支持,更别提前民主德国的两位主席了。如果有一个用Auvergne方言讲话的法国总统,或带利物浦口音的英国首相,那肯定会成为政治笑料
说到地方主义,你应该为此学相当多的德语词汇,至少是问好和再见。不要对慕尼黑牛市上的老板娘说“Guten Tag”,也不要在汉堡的店铺里随便说一句“Gruess Gott“。前一句问候属于美因河以南(告别时说“Servus“),后一句属于北方(人们告别时说“Tschüss“)由于他们丰富多彩的历史,某些德国人对其他地区的人有内心的不满,你可不能把一个讨厌普鲁士的巴伐利亚人和一个北方人给搞混了。在任何地方都一样的是在公司或工厂里中午的问候“Mahlzeit“。不管你是饿了还是胃疼,不管你是去食堂还是从那儿回来,或者你压根儿就没什么胃口
要知道香肠对德国人有多么重要,看看他们的语言:香肠的比喻用在任何生活场景中- “ihm ist nun etwas Wurst“指不在乎,“es geht ihm um die Wurst“表示生死攸关的决定性时刻,“sich einfach so durchwurstelt“是指经过艰苦努力后完成。
香肠有长的,短的,粗的,细的,肥的,瘦的。可以凉着吃,热着吃,像沙拉一样和醋、油和洋葱伴着吃。可以烤,烧,煎,煮,加番茄酱或芥末。可以切开或撕掉皮,夹在面包里,放在酸菜上或配土豆泥吃。吃法无拘无束。比如这样吃也挺好:在一次庆祝德国统一的庆典中,一条世界上最长的香肠在礼乐声沿着柏林街道抬过后吃掉
如果你穿越德国旅行,你就会知道:德国的风景和方言有多丰富,你遇到的香肠种类就有多丰富。或者说:香肠在德国是一种标志,德国人用香肠表示他们的地方特色
我们先看看白香肠。它是典型的巴伐利亚特产,在多瑙河以北你恐怕再也看不到了。在其他地区,图林根人,法兰克福人,雷根斯堡人或纽伦堡人会无比骄傲地展示他们的烤肠或莱茵河西岸的小香肠。不过,总的来说,对所有香肠,最好吃的是在街边露天烧烤的,放在纸托盘上吃的香肠。
和德国香肠搭配的当然是啤酒了。像香肠一样,每个地区爱好不同的啤酒:从北部带苦味的Pils到西部小杯的Koelsch直到巴伐利亚的大杯啤酒。符合‘纯度法则’酿造的啤酒是仅次于德国马克,不能被外人所动摇的民族自豪感的第二支柱,就是布鲁塞尔的Eurokraten(欧洲银行???)也不能将其动摇。
与此相对的德国葡萄酒也不可小视,无论是产自莱茵河,美因河,摩泽河还是Nahe河的葡萄酒。德国统一后,稀有的萨克森易北河葡萄酒也能被大众享用了,这个以前是民主德国特有的。
平均每个德国人一年喝掉143升啤酒,当然巴伐利亚人的平均值高达200升。加上葡萄酒和白酒,每个德国人的喉咙里每年要流过12升纯酒精。也就是说每个成年人每天喝八杯??或一瓶葡萄酒或2升啤酒。
看到这个数字,一项调查的结果就不奇怪了:大多数人宁可放弃性爱也不愿放弃酒。三分之一的德国人经常喝醉,他们不能想象没有酒精的生活
如果你是第一次上他家,在吃饭前,主人会先带你参观房子。这个和我们的习惯不一样,我们是径直走进厨房,在那里呆一晚上,对屋子其余的部分-除了洗手间的位置-不感兴趣。在德国,原则上是这样的,可主人却不这么看,尤其是当他对自己家引以为豪时。从地下室到露台,从专事业余爱好房间到卧室,他会向你展示每个角落。
这个参观会持续很长,因为其中还有讲解和轶事:如何侥幸购得这块价廉物美的地毯,父亲在给儿童房贴墙纸时如何配浆糊(不是很懂这句话),如何在突尼斯的集市里为这个漂亮的骆驼凳讨价还价,现在去洗手间时总被它绊倒。在讲解时,主人就期待你由衷地点头,当然你还可以表现出羡慕,这会让自豪的主人很高兴。你得夸奖啊!如果房子坐落在一个很偏僻的地方,你就夸它安静空气好。如果窗外公路上过车的声音都让你听不清话了,你就夸它地处中心交通便利。
如果你打算周六下午到德国周一早上离开,那你在德国的消费就很便宜了。你根本没法花钱买纪念品或礼物,因为那时所有的商店都关了。城里安静像鬼城,几个行人像流浪者一样在步行街走过,看着那些近在咫尺又遥不可及的陈列。德国人管这些得在不满中消磨时间的人叫Schaufensterbummel。他们以前是没钱买,现在有钱想买又没法买
即使这种经历让你如此失望,你也能从中学到:在德国购物,你的冲动也要受限。购物是有计划的,在德国什么时候可以购物什么时候不可以是有规定的。晚上八点商店结束营业,周六下午除了圣诞前夜以外四点关门。周日和节假日的购物中心如墓地般寂静。你要是忘了及时买牛奶面包黄油,那你就惨了,想着过一个贫穷的周末吧。在工作日这种情况也有可能,你想利用中午休息时间买东西,但很多商店在这时候也关门了
如果你认为购物时间限制了消费者,那你就错了。不久以前,商店关门的时间是晚上六点半,周六是下午两点。要将1956年制定的营业法作一点改动,需要动用最高政治权力的巨大力量,几乎和德国统一一样艰难。对习惯早起的德国人,立法者很大方,现在人们六点就可以购物了。
人们一直侍机推翻德国特有的周日面包禁令。想想吧:议会来了又走,总理当选又落选,一代代的面包师承受着背罚的风险,终于,终于,在德国周日早上有新鲜的面包了。 确实,德国人做任何事都是由原因的
在德国城市里,每年两次出现人民战争状态,每年两次消费者要全力以赴,向家人发出前进和进攻的命令,颇有谋略地杀入购物大战。此时,街道上挂满了标语。这标语外行人可看不懂,它就像一个???到处重复着:WSV 和SSV
这不是政党名称,而是有名的冬季大减价和夏季大减价。每到冬末和夏末,零售商一般会对积压的,在下个季节里不流行的货物大减价,以便为新货腾地。对德国人来说,冬季大减价和夏季大减价是日历上的固定节日,因为他们不但能享受购物乐趣,还能享受省钱的快乐—在德语里有个有趣的名字,叫Schnaeppchen
谁要是在大减价的头一天见过挂着标语的商店里的人群的话,他不会再认为德国人是像我们以为的那样严肃和沉着。他们抢购女士内衣或男士短袜的样子让人想起俄国南部鞑袒部落的抢夺。
换季大减价是人们追求超值购物形式上的高潮。这种追求在德国无时无处不在,都成了德国的全民运动项目了。谁要是不参与其中,肯定被归为落伍的一群。基本规则是:重要的不是买了什么而是省了多少,而且要以此为荣。一系列百姓产业因此而繁荣:所谓的折扣店,他们只卖便宜的,向市场提供超值购物指南的出版物,千万读者从中知道关于超值货源的秘籍,还有专门的服务公司,为人们寻找全国最便宜的冰箱而赚取酬金。
真正的猎手是不屑于这些服务项目的,他们要亲自出击。在这种追逐里不但有低收入人群,还有完全付得起任何价格的高薪人群。不过对他们来说,买到物美价廉的东西就是一种胜利。一位广告公司的经理对这种新购物游戏的分析是:顾客在Schnaeppchen时显示他的聪明机灵,这就是购物的最迷人之处。
对德国人来说,汽车不但是一种消费品,他们对汽车怀有深切的体贴之情。他保养它,清洗它,定期TÜV作检查,如果发现一道划痕,他的反应就好像东方人发现老婆被人非礼一般。他甚至会为座骑作经济上的牺牲:如果油价涨了,他会在吃上面省钱。不管你在德国是不是开车,如果你的朋友向你展示他的车,你一定要不遗余力地夸奖,人们会感谢你的。
德国人和他的车是一个传奇,是命运的伴侣,只有死亡才能将他们分开。德国人用汽车管理自己。一份周刊这样说:德国政府是BMW司机和ADAC成员的联合体。
你也许不知道ADAC,它的全称是全德汽车俱乐部。如果你认为它是一个赛车俱乐部或司机自我援助组织,周末时互相交流配件和修车小窍门,你就错了。ADAC也许是全德国权力最大的组织,他有上百万成员,是个最大的跨越党派的选民组织。在他面前,议会和企业也要发抖,环保组织也败下阵来。任何反对ADAC和他的公开刊物BILD的限速,限驾和其他限制汽车驾驶的措施都没法成功。
有这么一个靠山,德国人可以尽情享受他们的爱好了。他会为汽车就像为初恋情人一样做傻事。这是德国人为数不多的,不需要合理理由的行为。在这个最规矩最理性国家里,汽车可以在高速公路上全速飞驰。这个伟大的自由源于他们那个被无情地忘却的元首。Adolf不仅喜爱牧羊犬还喜爱开车,他在1933年夺权后便废除了汽车限速。
自此就有了这句话:自由的公民,自由地驾驶。历届政府一旦谈到高速公路限速提议,这句口号就让他们无话可说。除了ADAC,德国的几大汽车城Wolfsburg,斯图加特和慕尼黑对此施加的影响比俄美军工业还强。有人甚至将它等同于美国维护公民枪支持有权的美国国家枪支协会。这没什么可奇怪的,上百万人从业于德国汽车制造和销售,德国每年生产三百八十万辆车,而且逐年递增。
在德国的公路上有句话:以车取人。对此感受最深的是统一后的东德人,当他们终于敢把他们双冲程的Trabant车开上高速公路时,被无情地超车。原因就像一个奔驰车主说的:割草机都比它们跑得快(???不是很明白这句话???)
这个公式很简单:开好车的就是有钱人,有钱人就有权,有权就有先行权。德国车商和银行不会对一个有良好信用的申请者吝啬,所以高速公路上的等级制度立马变成了平均主义或是无政府状态。就是说:因为没人知道这辆BMW5是贷款买的,一个生活中一无所有的人能在公路上升级为老大
有阶级就有阶级斗争。这就是德国高速公路。事实经常是:一个沉着的德国人一上车就变成了一个急躁的人(这里引用的Doktor Jekyll和Mister Hyde好像是一本关于双重性格的小说中的主人公)。你开着辆小破车就别去占超车道了,要不肯定有辆BMW或Porsche或Audi以200公里时速嗖地从哪儿冒出来,因为你挡了他的道了。他会向你闪灯,告诉你本该属于哪里。你要是够聪明识时务的话就让道吧
德国人在堵车中享受来自爱车的甜蜜的痛苦。当然,别的地方也有堵车,但只有从波罗的海到阿尔卑斯山的堵车足以上升到哲学的高度。这已不是交通专家的事了,而是心理学家要研究的事。德国人看来很是享受堵车,也许他们把坐公交车出行当作罪恶的自由,而堵车是高尚的禁欲。
要不怎么解释这件事呢:每到周末或节假日,几百万人就像得到什么命令似的离开大大小小的城市,就为了在外面一起堵着。如果一个德国人开车回家,他会像个打了胜仗的老兵一样自豪地列举他经历的堵车路段:从Kasseler路口到Irschenberg,从鲁尔高速路到纽伦堡A9号线。
年复一年,这些承载着无数人的钢铁长虫从德国邻国排到度假胜地。高速公路从四车道扩到六车道直到八车道,只是使堵车变得更宽了点。一个交通专家不无幸灾乐祸地描述他对堵车的感受:平均每一公里紧紧地排了240辆车,如果每辆车里有3个人,那么在50公里的堵车中,就需要为36000人在路上提供供给服务。
我告诉你们一些方法,怎么在国外辨认德国人, 如果???这个一点儿都不难,德国游客有各种各样的表现使他们有别于其他人
德国有典型的游学者,他们在旅游中学习。他们去托斯卡纳不是为了身体上的享受,而是为了长达三周的饱览文艺复兴。他们不管风吹日晒,咬牙坚持参观课程,不喜欢讲解中有太多地休息。一个求知欲旺盛的德国人来旅游可不是为了来玩儿的。
就像他们永不满足的榜样:歌德在意大利,Karl May在金字塔,游学者们在出发前已完成了相关的专业课程,至少上了几天夜校。此外,他已经读了三个柜子的辅助教材,还随身带了十公斤的书,因为他要时时学习提高。带着德国人的谦虚,他说:没有最好,只有更好。
另一大类是运动和探险旅游者。这些身体健硕训练有素的旅游者害怕的是休息和肥美的烤肉。他们锻炼每一块肌肉,好像他们在备战奥运会:夏天的水上项目和冬天的滑雪项目。即便他们停下来一会儿(比如滑到底后的一小会儿),你也能认出他们是德国人:他们穿着最时尚的运动服,运动器械时市场上能买到的最好的。
占人数最多的就是去海边沙滩的旅游者。在每年的黄金季节,他们占据了地中海沿岸的水域。只有英国人和荷兰人能在铐肠摊和沙滩篮间夺得一小块地。一个前西德的议员开玩笑地建议应该将Mallorca岛变成德国第17个州。这话既没有激起愤怒也没有让人兴奋,它只不过将说出了一个事实而已。
也许你也会去这个德国南部的海岸度假,你不但会惊奇地发现,从Tanger 到Tunis, 在Thessaloniki和Trabzon都能用得上德语,而且还能吃到地道的德国菜。你甚至会看到一个连英国人也搞不清楚地奇迹:德国人昨晚还和英国人一同大醉到凌晨,他们怎么能第一个到达海滩?他们哪来的精力在占据的海滩上迅速建起大批沙堡?
德国人把他们一大部分的时间精力和钱用来保证各方面的安全。这就使得保险成为全国最大最富有的产业。和不喜欢保险的美国人不同,在德国,保险的概念是国家强制的。每个有工作能力的公民都有义务参加疾病,养老和失业保险,参加人寿保险的保费可以免税。
保险公司推出的险种覆盖广泛:从培训到假牙。各种损失,不管是下冰雹还是度假损失都有相应的经济赔偿。甚至有人保险过度,高额的保费使他没余钱生活。他们缺少的是能让他们度过这个小小的不幸的保险。
你别以为德国人在这样密实的保护中能安心生活。德国人非常容易有不安全感和危机感。他们甚至会造出不存在的危机。看看最近的主流媒体你就知道了,这个国家会周期性地自责,自己是不是什么地方不对了。
起因都是不大不小的事。德国人在近几年里没得诺贝尔奖?就会有系列报道“德国的科研危急“。在波鸿的一幕新戏被奚落?德国的戏剧危机。一份法国女性杂志的调查中,德国男人不被看好?德国男人的危机。关于种种危机的讨论都没个结果。看到在德国没有绝对的安全,人们感到很满意
你得知道,如何扔垃圾是德国最细致的规定。就像你在干净的大街上注意到的,人们不是把香蕉皮,纸袋和别的垃圾简单一扔了之。如果你要在德国住一段时间,有单独的房子单独的垃圾箱,那你一定得学学扔垃圾的学问。
在我们国家,这很简单:打开垃圾箱,扔进垃圾,然后就有某个垃圾集中处理的人在什么时候把垃圾收走。德国人以前也是这样的,但是由于一些激进的年轻人(后来就成了绿党)掌了权,保护环境和资源立刻被认为是一种高尚的道德行为规范
???(前半句不懂)你要对垃圾进行仔细的分类:可再利用的要收集起来。因为在环保者看来这些东西越来越多,德国各个城市里装玻璃瓶,纸,铝罐和类似东西的垃圾桶也越来越多。厨房垃圾,你最好把它做成花肥,不能再利用的塑料垃圾???(不懂... )
值得一提的还有如何处理空瓶子。你一定要注意:棕色的瓶子扔进棕色的垃圾桶,而不能扔进放绿色或无色瓶子的垃圾桶。如果你扔错了,你一定会被好心人注意的。你可千万不要回答说:一堆绿瓶子里有一个棕色的瓶子也没什么嘛,对此,德国人会用一个标准的论调让你无话可说:如果每个人都这样干的话......
不可避免的,德国人会因为他们追求完美而遇到别人不可能遇到的问题。有一家矿泉水厂-当然不是德国的- 生产了一种灌在蓝色瓶子里的水,这在几个德国团体中引发了人民战争般的状况。 有环保意识的人民要求政府推出装蓝色瓶子的垃圾桶,节俭的政府要求人民不要喝这种水,这个消费禁令又带来了责难。我不知道这事最后怎样了,恐怕是蓝瓶装的水还在卖,蓝色的垃圾桶也没立起来
现在,德国人自己也开始认识到他们太拘泥于条款了。一份严肃杂志问“我们是个爱抱怨的民族吗?“答案不直接但是明显的:大概是。在俚语里有一个贬义词“Prozesshansels“,甚至最高国家机关,国家总理和总统也抱怨德国人太喜欢打官司了。前国家元首Roman Herzog曾提倡“上诉道德”,他的意思是当人们要去见律师之前应该咨询一下他的抱怨是不是正确的。他的话来自自己不愉快的经历,他曾在国家宪法法院担任多年法官。
(第一句话不知道怎么译??)...因为德国政要是最需要去咨询一下的。在过去的几年中,红袍加身的法官们总在处理在其他国家是议会处理的事情。德国的法庭也常常被用来商讨政治:不管是纳粹战犯,东德秘密警察还是极端左翼恐怖分子,判决总是来自人民的名义,而不是一个清醒地明白政治利益的民族。
政界首脑作了不好的榜样,普通民众也不示弱。为了赢得正义,坚持正义,德国现有70000律师,几乎是欧洲之最了,除了希腊,希腊人好像除了当律师不干别的
在德国人看来,没有什么小事不能上法院。你在读这一章时,一定会认为它像童话一样不可思议。我可以给你几个例子。你就会知道??????相信我,还有更费解的事呢,德国法院里每天都有新故事。
Kassel最高民事法院有过一件关于纽扣电池的案子。原告是一名有听力障碍的女士,她的保险公司不支付助听器电池的钱。“盲人可以得到导盲犬的狗食,而我们没有助听器的电池,这可不行“她给了个大胆的比较。法官认为一切都合乎法规,就驳回了原告。听力障碍可以自己支付电池的费用,因为这个花费非常小,显然比罐装狗食小的多。
Moenchengladbach的初级法院允许一位原告透露了一点他的私生活。由于原告在与女友的旅行中,旅行社没有安排他要求的加大双人床而是两个单人床,他要求旅行社退款。你尽可以认为‘我不在乎在哪里做爱’,对这个受骗者的抱怨不当回事:“床总是在中间(!)分开,把我和女友和谐气氛全破坏了”
法官不同意这话,他判决道:“首先,有很多方法可以在一张单人床上进行,并让双方都满意”,第二,原告可以用皮带把床绑起来以防分开。他可能没必要具体说(???不懂这句话??)
德国人还喜欢动不动就把小事上升到侵犯人权。一个斯图加特人对鸽子发火,因为不允许喂鸽子。他认为这个侵犯了人性自由。
关于人性化最小的例子莫过于Kassel行政法院的一个案子:一个66岁的老人告社保部门不给她电动切面包机。她说:她的手因为关节炎不能干活,由于胃部手术,她只能吃白面包,用普通的刀会把面包切碎。这件事又一次证实那条公理:德国人做什么事都有很好的理由。
你要是愿意的话,例子能一直举下去。有一个秘密:如果你在德国待一段时间又懂德语,要想找点乐子的话,就去哪个初级法院坐一上午吧。
在德国,曾经有数不清的大的小的和极小的拥有主权的领土。历史上的对立是可以理解的,现在还保持对立,就很奇怪了。
这个民族的宗教信仰从来没有一致过。各国的宗教都明显不同:在意大利是天主教,瑞典是新教,在俄国是东正教。谁要是属于别的宗教,就算不被判火刑也会被认为大逆不道。德国人却是一半信天主教,一半信新教。
这也是德国历史的结果。欧洲最血腥的宗教战争,三十年战争,就发生在德国。结果不但造成了十几个小国,还有信仰的分裂。本着实际的原则,德国人意识到所有被统治者要接受统治者的宗教。也就是’到什么山唱什么歌’。当统治者变为公爵或伯爵,顺从的人民也跟着改变。
同样有意思的行为还有所有地区对普鲁士人的冲突。享有悠久崇高的政治文化的王国和公爵(拜仁,巴登,萨克森和汉诺威)不能原谅没有教养的勃兰登堡人居然成功地成为了德意志的代表。
直到现在,其他德国人还保留着对普鲁士(由于1947年的联军,它没能成为一个国家)和柏林的反感。汉诺威的国王成为贪婪的普鲁士牺牲品。萨克森一直想给它野蛮的北方邻居一点颜色看看。莱茵州与近邻法国是精神上的亲戚,狂欢节是唯一合法地骂普鲁士的形式。还有汉莎同盟,被剥夺了独立。
现在,这种地方主义仍然胜过爱国主义。即使在统一后通过戏剧性的全国教育,只有小部分人知道这句话:“我以我是个德国人而自豪”。一个有代表性的调查表明,只有五分之一的德国人认同这句话。他们为拜仁或萨克森而自豪,为慕尼黑或莱比锡而自豪。
德国人有些为之骄傲的东西,无论对的还是错的。其中有德国马克,德国啤酒,他们的车和开车的方式。还有一种其他民族所没有的精神状态,叫’ Gemütlichkeit(安逸,舒坦)’。德国人甚至吹嘘说:在其他语言中找不到与此相对应的词(井底之蛙了吧,他们知不知道世界上有一种语言叫中文?)
舒坦的含义在德国是超过你的想象的。一个极端的例子是:几百个喝得摇摇晃晃,吵吵闹闹的人在铜管乐声叫喊“为舒坦干杯!“当你首次目睹这个情景,你就会明白为什么了解德国的人们会把他们称为‘无情的舒适’
除了疯狂的醉鬼,Gemütlich可以用在几乎所有事情上:一间房间,一家餐馆,一个沙发,一个夜晚,一次闲聊,甚至一个人。它最先的含义是安全感,温暖感和信任感,现在它还是一种对现实的逃避,这一件典型的德国人干的事。一间舒适的酒吧能把残酷的世界挡在门外,在一个舒适的夜晚,在舒适的沙发上舒舒服服地喝杯茶,可以甩掉白天的不愉快。
对德国人还说,最重要的是舒服的家,在这里他能把自己伺候的舒舒服服的。你要是想让一个德国人开心,那就为他舒适的家而祝福。不管这房子是不是他自己的,德国人都会在那里住很久,大部分德国人在同一间房子里住超过十年,还不想搬家
你会问,为什么要讲那么多关于舒服的事情?我们还在谈论德国人吗?他们不是欧洲的斯巴达人,强迫自己辛苦锻炼吗?他们生活的唯一目的不是努力为了创造更多价值让自己花费吗?
告诉你一个秘密吧:早就不是这样了。一位德国总理曾批评德国是个“休闲公园“,人们懒散的不想工作。在此他忘了两点:一是他本身就该为此负责,二是德国人在空闲时间比在工作时努力多了,你只要看看,他们是多么认真地沉迷于业余爱好和运动
给学德语的同志们学习用 好东西啊 好长…… 发给指南不就行了啊 哇。。。。 必须马克 必须的
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