Kaiserslautern (dpa) - Ein vorzeitiger Wechsel zur Winterpause von Fußball-Nationalspieler Miroslav Klose innerhalb der Bundessliga ist so gut wie ausgeschlossen.
«Es gibt zur Zeit keine Angebote und das von Bayern München hatte Klose schon im Januar nicht angenommen», sagte Kloses Berater Michael Becker auf dpa-Anfrage. Der 25-jährige Stürmer hat beim 1. FC Kaiserslautern noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2005, kann aber für die festgeschriebene Ablösesumme von fünf Millionen Euro schon zum Saisonende 2003/4 gehen.
Klose hatte erklärt, schon im Winter gehen zu wollen, «wenn das entsprechende Angebot kommt». Er werde aber nur zu einem Verein wechseln, der in der Champions League spiele. Nach Angaben von Kaiserslauterns Vorstands-Vorsitzendem René C. Jäggi wäre ein Transfer dann nur bei einem «Aufschlag von ein, zwei oder drei Millionen» möglich. Dies hatte der 53-jährige Schweizer in einem Gespräch mit der Berliner Morgenpost geäußert und dabei auf die dramatische Finanzlage des von ihm erst zu Saisonbeginn sanierten Clubs hingedeutet.
Wirtschaftlich schwebe das Damoklesschwert des Darlehens für Klose über dem Club, je näher der Termin käme, an dem Klose ablösefrei gehen könne, meinte Jäggi. Es sei «ein Spaziergang auf der Rasierklinge», Klose in der Winterpause abzugeben. Die Transferrechte für Klose hatten die Pfälzer für fünf Millionen Euro an die Lottogesellschaft Rheinland-Pfalz abgetreten, um die Lizenz des ehemals mit rund 40 Millionen Euro verschuldeten Clubs zu retten. In dieser Saison hat Klose sechs Tore in zwölf Spielen erzielt und damit seinen Beitrag zum derzeitigen elften Rang beigetragen.
«In der damalig schwierigen Phase mit der Kirch-Pleite und den Auswirkungen auf die Bundesligisten hatte ich Klose gesagt, Du musst bei Bayern unterschreiben», sagte Becker. Die allgemeine Transferlage habe sich inzwischen nicht unbedingt verbessert und als deutsche Champions League-Clubs kämen wohl nur die Bayern und Borussia Dortmund in Frage. Bayern München aber hat nach Beckers Angaben das Angebot nicht erneuert und aus Dortmund und Berlin habe er nichts mehr gehört.
«Ich telefoniere zwar sehr häufig mit Herthas Manager Dieter Hoeneß, aber nicht wegen Klose», sagte Becker. Und nach dem Gehaltsverzicht der Spieler in Dortmund würde ein Wechsel von Klose seiner Meinung nach auch nicht in die Landschaft passen. Wahrscheinlich habe Klose bereut, das Bayern-Angebot nicht angenommen zu haben, wozu ihm Vater Josef trotz der zweistelligen Millionensumme für drei Jahre geraten haben soll.