<p><img src=\"http://www.sport1.de/media/redaktionell/bilder/sportarten/fussball_1/nationalmannschaft_1/2007_08_1/volkmar_hildebrand~id_2285668.jpg\" border=\"0\" alt=\"\"/></p><p><font face=\"Arial Narrow\">Basel - Locker und entspannt erscheint Timo Hildebrand im noblen Teamhotel \"Les trois Rois\" am Baseler Rheinufer.</font></p><p><font face=\"Arial Narrow\">Auch wenn der 28-Jährige im Länderspiel gegen die Schweiz (Mi., ab 20.15 Uhr LIVE) nicht zum Einsatz kommen wird, läuft es für den Torwart des FC Valencia derzeit fast perfekt.<br/>Nach seiner überragenden Leistung beim 3:2-Sieg bei Real Madrid feierten ihn die spanischen Medien sogar als \"übernatürlich\".<br/>Trotzdem spuckt Hildebrand im Gespräch mit Sport1.de keine großen Töne. Sachlich analysiert er die Situation im Tor der deutschen Nationalmannschaft und redet über seine momentane Form und das schwierige erste Jahr in Spanien.</font></p><p><strong>Sport1:</strong> Wie ist es, als Held des Wochenendes zur Nationalmannschaft zu kommen? </p><p><strong>Timo Hildebrand</strong>: Ich halte nicht so viel von Helden im Fußball. So eine Bezeichnung finde ich eher blöd. Aber es war natürlich ein gutes Spiel und ein tolles Erlebnis und ich bin froh, dass wir gewonnen haben.</p><p><strong>Sport1</strong>: Als Torwart dürften Sie von solchen Glanz-Vorstellungen wie in Madrid und zuvor in Barcelona geträumt haben, oder? </p><p><strong>Hildebrand:</strong> Ich hätte auch in beiden Spielen sechs Stück kriegen können. Barca und Real spielen immer nach vorne und setzen einen fast permanent unter Druck. Da ist es zwangsläufig, dass man als Torwart viel zu halten bekommt. Aber klar: Ich habe da zwei richtig gute Spiele gemacht und gezeigt, dass sich der Verein auf mich verlassen kann.</p><p><strong>Sport1:</strong> Machen Sie sich nun wieder Hoffnung, bei der EM im Tor zu stehen?</p><p><strong>Hildebrand:</strong> Ich sehe keinen Sinn darin, jetzt die Nummer eins für mich zu fordern. Ich will einfach nur meine Leistung bringen und auch dem Bundestrainer zeigen, dass er sich auf mich verlassen kann. Als Sportler habe ich den Anspruch, das Bestmögliche aus mir herauszuholen und das Bestmögliche zu erreichen. Und da ist es irgendwann der nächste Schritt, auch in der Nationalelf zu spielen. Aber das ist nicht meine Entscheidung.</p><p><strong>Sport1:</strong> Glauben Sie, dass noch alles offen ist oder hat sich der Bundestrainer schon auf die Reihenfolge festgelegt?</p><p><strong>Hildebrand:</strong> Bislang hat er sich auf seine Reihenfolge festgelegt und das hat er ja vor diesem Spiel noch mal bekräftigt.</p><p><strong>Sport1:</strong> Wie sehen Sie denn die Situation?</p><p><strong>Hildebrand:</strong> Diese ganzen anhaltenden Aufgeregtheiten in der Torwartfrage sind für mich eher ein Thema der Medien. Ich kann nicht so viel damit anfangen, dass Woche für Woche neue Namen genannt werden.</p><p><strong>Sport1:</strong> Aktuell steht aber Ihr Name wieder hoch im Kurs.</p><p><strong>Hildebrand:</strong> Die Erfahrung zeigt doch, dass fast jeder Torwart lange warten musste, bis er die Nummer eins in der deutschen Nationalmannschaft war. Jens Lehmann war sogar 36. Aber er hat immer dafür gekämpft und ist am Ende belohnt worden.</p><p><strong>Sport1:</strong> Jens Lehmann ist derzeit nicht der einzige Nationalspieler, der im Klub keinen Stammplatz hat. Ist Deutschland trotzdem noch Favorit auf den EM-Titel?</p><p><strong>Hildebrand:</strong> Wir haben bis auf ein, zwei Ausnahmen eine super EM-Qualifikation gespielt. Da kann man schon sagen, dass die Mannschaft gute Chancen hat. Aber letztlich ist die unmittelbare Vorbereitung entscheidend. Wenn da alle ihre Aufgaben erfüllen, können wir eine gute Rolle spielen.</p><p><strong>Sport1:</strong> Steht die Mannschaft dennoch nach der schwachen Leistung in Österreich unter Druck, mal wieder ein überzeugendes Länderspiel abzuliefern?</p><p><strong>Hildebrand:</strong> Wir haben eine schlechte Halbzeit in Österreich gespielt, aber klar gewonnen. Das ist ja auch eine Qualität. Trotzdem sind wir natürlich gefordert. Wobei man die Schweiz nicht unterschätzen darf, sie haben eine gutes Team. Aber für das Selbstvertrauen wäre ein Erfolg im letzten Spiel vor der EM-Nominierung natürlich wichtig.</p><p><strong>Sport1:</strong> Stichwort Nominierung: Auch Sie galten nach ihrem Wechsel mal als EM-Wackelkandidat und standen auch danach in Spanien häufiger in der Kritik. Wie sind Sie damit umgegangen? </p><p><strong>Hildebrand:</strong> Es gibt dort noch mehr schwarz und weiß als in der Bundesliga. Entweder man patzt oder man spielt überragend. Da sind die spanischen Medien generell aggressiver, nicht nur was mich betrifft. Es gibt mehrere Sportzeitungen, auch in Valencia, und die müssen ja jeden Tag Schlagzeilen machen.</p><p><font color=\"#630404\"><u><strong>Sport1:</strong> Die Zeitung \"El Pais\" hat nach Ihrer Leistung in Madrid geschrieben, dass Sie gegen große Teams glänzen und gegen kleine patzen. Sehen Sie das genauso?</u></font></p><p><font color=\"#630404\"><u><strong>Hildebrand:</strong> Nein, natürlich nicht. Zum einen profitiere ich als Torhüter davon, wenn die gesamte Mannschaft gut spielt. Umgekehrt war es am Anfang als neuer Spieler umso schwerer, weil es im Team nicht richtig lief. Es war in den letzten Monaten ein ziemliches Auf und Ab im Verein und das geht an keinem Spieler spurlos vorbei.</u></font></p><p><font color=\"#630404\"><u><strong>Sport1:</strong> Ist die Kritik also unberechtigt?</u></font></p><p><font color=\"#630404\"><u><strong>Hildebrand:</strong> Ich habe bis auf eine Ausnahme keine krassen Torwart-Fehler gemacht, dass ich einen Ball fallen gelassen oder mir selbst reingeworfen habe. Eigentlich habe ich nur gegen Atletico Madrid einen entscheidenden Fehler gemacht, und darauf wird immer wieder herumgeritten. Daher finde ich massive Kritik an mir übertrieben.</u></font></p><p><strong>Sport1:</strong> Das heißt, Sie können die aktuellen Lobpreisungen in den Medien auch gut einordnen?</p><p><strong>Hildebrand:</strong> Genau so ist es. Ich denke nicht, dass ich jetzt auf Wolke sieben schwebe. Ich versuche immer, das richtige Maß zu finden – positiv wie negativ. Aber im Bernabeu gewinnt nicht jeder. Von daher war der Sieg sicherlich ein Highlight und auch überraschend, weil wir vorher in der Liga nicht besonders viel gerissen haben.</p><p>来源:sport1.de</p><p></p> |