Deshalb habe er auch "ganz entspannt" auf die Entscheidung Löws reagiert, obwohl er den Grund für diese vom Bundestrainer bisher nicht persönlich erfahren habe. "Er sagte, die Entscheidung sei ganz, ganz knapp gewesen. Den Rest habe ich aus der Pressekonferenz gehört", beklagte Wiese in "Bild". Persönliche Konsequenzen schloss Wiese trotz der großen Enttäuschung aus: "Ich muss das akzeptieren. Für einen Rücktritt bin ich noch zu jung. Ich werde immer für Deutschland da sein. Bei der WM will ich mich fit halten und im Training alles geben."
Der Bremer wird nun in Südafrika den Konkurrenten unterstützen und wünscht der neuen Nummer eins auch Gesundheit. "Ich will durch Leistung ins Tor, nicht durch die Verletzung eines anderen. Dazu ist auch das Verhältnis zwischen Manuel und mir zu gut", sagte Wiese. Auch Neuer betonte das weiter gute Verhältnis zu Wiese und dem Münchner Hans-Jörg Butt als Nummer 3. "Das wird sich auch nicht ändern, wir sind alle Profisportler", sagte der Schalker, der am letzten Trainingstag in Südtirol nach DFB-Angaben aufgrund eines Magen-Darm-Infekts fehlte. Ob der 24 Jahre alte Neuer für das Test-Länderspiel am kommenden Donnerstag in Frankfurt gegen Bosnien-Herzegowina zur Verfügung steht, war zunächst unklar.
Wiese grübelt derweil über sich selbst: "Ich stand innerhalb von einem Jahr in drei Endspielen. Und ich habe hier im Trainingslager brutal hart trainiert. Aber es hat nicht gereicht. Ich muss mir einfach selbst an die Nase fassen." Dennoch sieht sich der Bremer gefestigt genug, mit der Situation umzugehen: "Mich muss jetzt auch niemand aufrichten. Wir sind ein Team und wollen in Südafrika Erfolg haben." |