Auch mit Blick auf Südafrika lässt er nicht die geringsten Zweifel aufkommen, wenn er sagt: "Ich weiß, worauf es bei einem Turnier ankommt." Seine moderne Interpretation des Torwartspiels, seine Stärken in der Spieleröffnung haben beim DFB-Trainerteam wohl den Ausschlag zu seinen Gunsten gegeben. Neuer verkörpert das von Torwarttrainer Andreas Köpke gewünschte Idealbild des modernen Keepers. Er kann ein Spiel lesen, leitet mit weiten Abwürfen schnell Gegenangriffe ein, dirigiert seine Mitspieler, spielt zuweilen wie ein Libero. Das war tatsächlich Neuers großer Trumpf im Kampf um die Nummer eins im deutschen Tor, birgt aber auch Risiken. Patzer wie zuletzt einige Male in der Bundesliga, als er sich beim Herauslaufen aus seinem Tor verschätzte, sollte sich Neuer im WM-Test gegen Ungarn nicht leisten. Das würde eine öffentliche Diskussion zur Folge haben, die das deutsche Team so kurz vor der WM überhaupt nicht gebrauchen kann. |