< >下面是一个最近的采访,来自他的个人官网</P>
< >Donnerstag, 27. Juli 2006<BR><BR>BLICK: Jan Ullrich, sind Sie in den letzten drei Wochen viel vor dem Fernseher gesessen?</P>
< >Jan Ullrich: «Es geht so. Ich habe die Tour zwar verfolgt, es waren ja auch Freunde dabei. Aber ich bin nicht jeden Tag stundenlang vor dem Fernseher gesessen. Nur die wichtigen Etappen und das Finale habe ich mir angesehen.»</P>
< >BLICK: Hätten Sie gewonnen?</P>
< >«Das ist eine hypothetische Frage. Aber ich hatte mich lange vorbereitet und ein tolles Team um mich. Ich hätte sicher eine gute Rolle spielen können. Aber es ist halt passiert, was passiert ist. Gefreut hat mich aber, dass mein Freund Andreas Klöden Dritter wurde. Wir haben drei Etappensiege herausgefahren – mit nur sieben Mann!»</P>
< >BLICK: T-Mobile war das erfolgreichste Team und hat als Mannschaft doch versagt. Wenn man Landis während seines Soloritts nicht derart grosszügig hätte vorausfahren lassen, hätte Klöden die Tour gewonnen.</P>
< >«Ich würde nicht sagen, dass wir versagt haben. Das Team hat das Beste aus der Situation herausgeholt. Es war schwer für die Jungs, nachdem Oscar Sevilla, der Sportliche Leiter Rudy Pevenage und ich suspendiert worden waren. Der Kapitän war auf einmal weg, das war für das Team deprimierend. Ich ziehe den Hut vor den Jungs, die immer wieder angegriffen haben.»</P>
< >BLICK: Aber Hand aufs Herz: Seit Ihrem Sieg 1997 wäre es in diesem Jahr einfacher als je zuvor gewesen, den zweiten Gesamterfolg herauszufahren.</P>
< >«Ich sage es mal so: Die Chance war in diesem Jahr ziemlich gross.»</P>
< >BLICK: Sie sehen aus, als wären Sie immer noch in Wettkampfform. Haben Sie während der Tour viel trainiert?</P>
<P>«Ich war vor der Tour in Topform – und dann musste ich einen Tag vor dem Tour-Start wieder abreisen. Ich wurde suspendiert – und wusste nicht, wie es weitergeht. Ich war natürlich erst einmal down, hatte einen riesigen Durchhänger und Motivationsprobleme.»</P>
<P>BLICK: Wie müssen wir uns das vorstellen? Haben Sie sich in Scherzingen in Ihrem Haus versteckt?</P>
<P>«Nein, ich habe mich nie versteckt. Ich war bei meiner Tochter Sarah Maria. Sie feierte am 1. Juli ihren dritten Geburtstag. Es war das erste Mal, dass ich mit ihr Geburtstag feiern konnte. Das war für mich sehr schön. Aber auf Radfahren hatte ich vorerst mal überhaupt keine Lust.»</P>
<P>BLICK: Und dann kam das Kribbeln plötzlich wieder?</P>
<P>«Ja, vor einer Woche fing es dann wieder an zu kribbeln. Ich merkte, dass ich was machen musste, denn mein grosses Sportlerherz verlangte nach Bewegung. Und dann war sie wieder da, meine Leidenschaft fürs Radfahren. Ich trainiere seit einigen Tagen wieder und es macht richtig Spass.»</P>
<P>BLICK: Sie fahren also weiter und treten nicht zurück?</P>
<P>«Ich habe immer gesagt: Ich höre mit einem Tour-Sieg auf. Dieses Jahr wurde er mir leider verwehrt. Deswegen bin ich bestrebt, noch ein Jahr dran zu hängen.</P>
<P>BLICK: Sie sprechen immer noch in der Wir-Form, wenn es um T-Mobile geht. Und Sie akzeptieren die Kündigung nicht.</P>
<P>«In der Wir-Form spreche ich aus Gewohnheit, schliesslich habe ich bis vor kurzem noch dazugehört. Aber natürlich haben die Jungs die Erfolge bei der Tour alleine eingefahren. Ich akzeptiere die Kündigung nicht, weil es aus meiner Sicht keinen Grund für diesen Rauswurf gibt. Vom Team habe ich mehr Unterstützung erwartet. So wie es Bjarne Riis bei Ivan Basso macht. Der sagt: ‹Okay, wir warten ab, was die Doping-Beschuldigung ergibt.› Ich muss doch nicht meine Unschuld beweisen. Es ist menschenunwürdig, wenn ich einen Gentest abgeben muss. Ich bin ein Radprofi und doch kein Mörder oder Verbrecher. Bevor ich das mit mir machen lasse, muss noch viel geschehen.»</P>
<P>BLICK: Jan Ullrich, ganz ehrlich: Haben Sie in Ihrer Karriere wirklich nie gedopt?</P>
<P>«Natürlich nicht. Ich habe niemals in meiner ganzen Karriere einen anderen Rennfahrer betrogen. Das ist Fakt. Ich hatte dieses Jahr von Swiss Olympic und der Antidoping-Weltagenur elf unangemeldete Trainingskontrollen und zusätzlich die üblichen Wettkampfkontrollen. Das habe ich in meiner ganzen Karriere in so kurzer Zeit nie erlebt. Ich bewies damit ja praktisch meine Unschuld, denn die Tests waren alle negativ. Aber das schreibt natürlich keine Zeitung.»</P>
<P>BLICK: Jan Ullrich, kennen Sie den spanischen Dopingarzt Eufemanio Fuentes?</P>
<P>«Dazu habe ich mich schon geäussert (Ullrich hatte beteuert, er habe Fuentes noch die gesehen, die Redaktion).</P>
<P>BLICK: Warum um alles in der Welt reissen Sie sich nicht ein Haar aus und beweisen mit einem DNA-Test, dass Sie unschuldig sind?</P>
<P>«Ich bin ja nicht einmal angeklagt. Es liegt ja nichts gegen mich vor. Es beruht doch alles nur auf Medienmeldungen und Spekulationen. Und wie gesagt: Ich wurde ja x Mal negativ getestet.»»</P>
<P>BLICK: Im Radsport wurde schon so viel gedopt. Da ist es doch nichts als logisch, dass das Vertrauen nicht mehr grenzenlos ist. </P>
<P>«Dafür fühle ich mich nicht verantwortlich. Ich muss doch nicht die Verfehlungen des ganzen Radsports ausbügeln und heute möchte ich nur soviel sagen: Jan Ullrich wird nicht aufgeben. In deutschen Zeitungen stand, ich würde nie mehr aufs Rad steigen. Das stimmt nicht. Es ist eine Frechheit, wie die deutschen Medien mit mir umgehen. Vor zwei Jahren erhielt ich von der «BILD» noch das Trikot für den fairsten Sportler, das goldene Trikot der Herzen. Jetzt stellt man mich als Deutschlands grössten Verlierer hin.»</P>
<P>BLICK: Wenn Sie 2007 die Tour gewinnen, sind Sie sofort wieder der Grösste.</P>
<P>«Das will ich gar nicht. Ich will nur zeigen, dass ich es noch kann. Wieso brauche ich das Trikot der Herzen? Das bringt mir nichts und bringt den Fans nichts. Ich bin fair – mit oder ohne dieser Auszeichnung.»</P>
<P>BLICK: Rechnen Sie eigentlich mit einer Sperre?</P>
<P>«Ich gehe davon aus, dass ich nicht gesperrt werde. Ich sehe für eine Sperre schlicht keine Grundlage.»</P>
<P>BLICK: Sie heiraten bald. Wollen Sie auch mit Ihrer baldigen Ehefrau Kinder?</P>
<P>«In meinem Herzen bin ich sehr glücklich. Ich habe meine Traumfrau gefunden und werde sie noch in diesem Jahr heiraten. Und ich habe jetzt mehr Zeit für meine Tochter genommen, was sehr wichtig ist. Ich will meine Tochter aufwachsen sehen. Und ja: Ich möchte noch Kinder mit meiner neuen Partnerin.»</P>
<P>BLICK: Was tragen Sie da eigentlich für ein Armband?</P>
<P>«Da sind Engel drauf. Glücksengel. Ich bin abergläubisch und versuche, ein guter Mensch zu sein. Ich will in den Himmel und nicht in die Hölle kommen.»</P>
<P>BLICK: Hat das nicht eher mit Glauben als mit Aberglauben zu tun?</P>
<P>«Das ist doch nahe beieinander. Ich glaube an den lieben Gott, dafür brauche ich aber keine Kirche. Der Glaube hilft mir trotzdem sehr und gibt mir viel Kraft.»</P> |