<table cellspacing=\"0\" cellpadding=\"0\" width=\"350\" border=\"0\"><tbody><tr class=\"datum2\"><td colspan=\"2\">21.05.2007</td></tr><tr class=\"datum2\"><td colspan=\"2\"> </td></tr><tr><td class=\"headline\" colspan=\"2\" height=\"5\"><img src=\"http://www.timo-hildebrand.de/admin/showpic.php?News=1&id=220\" alt=\"\"/></td></tr><tr><td colspan=\"2\" height=\"12\"><img height=\"10\" src=\"http://www.timo-hildebrand.de/imtor/transparent.gif\" width=\"10\" alt=\"\"/></td></tr><tr><td class=\"headline\" colspan=\"2\">Geschafft: Wir sind Deutscher Meister!</td></tr><tr><td class=\"kurztext\" colspan=\"2\">Hallo Leute, <br/><br/>wir haben es tatsächlich gepackt: Deutscher Meister ist nur der VfB....!. <br/>Einfach unglaublich, was sich an diesem letzten Spieltag nicht nicht nur auf dem Platz, sondern nach unserem 2:1 gegen Cottbus überall abgespielt hat. Ich habe es immer noch nicht richtig realisiert, was wir mit dem VfB da vollbracht haben. Nie zuvor in meinem bisherigen Leben, durfte ich derart großartige Glücksgefühle erleben. Es fällt mir schwer, das alles jetzt in Worte zu fassen. Und deshalb möchte ich euch jetzt an dieser Stelle einfach mal meinen Text zum Lesen geben, den der \"Kicker\" in seiner heutigen (\"Montags-)Ausgabe als Teil einer tollen Meisterserie präsentiert. <br/>Bitte schön!:<br/><br/>Dieser 19. Mai 2007 war der reine Wahnsinn. Der VfB Stuttgart ist Deutscher Meister 2007, ich verlasse den Verein mit dem höchsten nationalen Titel. Das ist wie eine Punktlandung nach zwölf Jahren beim VfB. Unglaublich.<br/><br/>Für mich war die gesamte letzte Woche ein Wechselbad der Gefühle. Irgendwo zwischen Anspannung und Freude lag mein Gemütszustand. Ich hatte die letzten Tage sehr gut geschlafen, alles war ganz normal. Mit dem Aufwachen am Samstag hatte ich schon die Gewissheit: Das wird ein ganz besonderer Tag, es war so ein Bauchgefühl, so eine Vorahnung, nur schwer mit Worten zu beschreiben. Dann der Tag des Spiels: Die Zeit bis zum Anpfiff vergeht quälend langsam, eine Stunde kommt mir vor wie drei. Behandlung bei unserem Physiotherapeut Hagen Stroh, übrigens einer besten Freunde: Schon da spüre ich, dass ich total locker bin.<br/><br/>Das ändert sich erst im Spiel. Kurzfristig. Nach dem 0:1 denke ich, das darf doch alles nicht wahr sein. Aber das Unbehagen dauert nicht lange, wird von diesem Jetzt-erst-recht-Gefühl verdrängt. Ich spüre, dass wir fußballerisch besser sind, auch wenn sich Cottbus richtig wehrt. Jetzt nur nicht nachlassen, Druck ausüben – das sind die Gedanken, die nicht nur ich auf dem Feld habe. Auch meine Kollegen, ganz offensichtlich. Und als dann „Hitze“ beim 1:1 seinen Hammer auspackt, da weiß ich: das ist der Tag des Triumphes. Sami Khediras Kopfball zum 2:1 macht das Ding dann perfekt.<br/><br/>Nach dem Schlusspfiff begann der Wahnsinn, Teil 1. Es lief bei mir ab wie ein Spielfilm. Ich hatte für diesen letzten Auftritt im Gottlieb-Daimler-Stadion mit einer emotionalen Kiste gerechnet. Das war es natürlich auch, aber es war ein Meer, ein Ozean der Glücksgefühle. <br/><br/>Die WM war schon der Bringer, aber was nach diesem Schlusspfiff in Stuttgart abging, das hat die WM getoppt.<br/><br/>So gegen acht Uhr sind wir mit dem Autokorso zum Schlossplatz losgefahren. Ich sitze mit Hagen Stroh im Auto. Aber was heißt eigentlich gefahren? Wir sind mehr gestanden, soviele Leute standen an und auf der Straße. Nach einer Stunde und hundert Meter Fahrt, sagte ich zu Hagen: Komm wir steigen um.<br/><br/>Also sind wir zu den Schweizern ins Auto gehüpft, zu Marco Streller und Ludovic Magnin. Ludo hat eine Mordsshow abgezogen. Er könnte sein Geld auch als Alleinunterhalter verdienen. Wir feierten mit den Fans, die uns ständig irgendwelche bunten Getränke reichten. Bier natürlich auch. Niemand kann soviel trinken, wie da gereicht wurde. Um aber gleich Missverständnisse auszuräumen. Ich besaufe mich nicht, mache mich nicht dicht, sondern will jede Sekunde bewusst wahrnehmen.<br/><br/>Der Konvoi kriecht durch die Massen. Nach drei Stunden sind wir endlich am Hauptbahnhof, liegen stundenlang hinter dem Zeitplan. Außerdem drückt die Blase. Ich entscheide: Kommt, wir laufen zum Schlossplatz. Also bin ich mit meinem Bruder Volker und meinem Manager Volker Dietrich quer durch die Stadt zum Schlossplatz gelaufen. Fast völlig unerkannt. Es rechnet hier im Trubel keiner damit gerechnet, dass der Timo Hildebrand nicht im Auto sitzt, sondern zu Fuß durch den Park mit all den anderen Leuten seinen Weg zum Schlossplatz sucht. Ich wollte nicht nur von den Fans gefeiert werden, ich wollte auch wie ein Fan feiern. Und so gehe ich gemeinsam mit den Massen zum Schlossplatz, drängle mich an den Ordnern vorbei über den Hintereingang auf die Bühne: „So, ich bin da. Wann geht’s los?\" Derweil steckt die Mannschaft immer noch irgendwo fest. Und während wir auf deren Eintreffen warten, kann ich mich hinter der Bühne ein bisschen mit den Jungs von Fanta 4 unterhalten. Die haben mit ihrer Musik während all der Stunden die Wartezeit der Fans verkürzt. <br/><br/>Als die Mannschaft eintrudelt, bricht der Wahnsinn, Teil 2, los. Ich fragte mich schon die ganze Zeit, wo denn eigentlich die Schale ist. Aber dann kommt Fernando Meira, unser Kapitän, als Erster und reckte sie in die Höhe. 100.000 Fans oder mehr, und das noch gegen Mitternacht – das war wirklich der helle Wahnsinn. Weit nach Mitternacht ziehen wir weiter mit der Meisterschale ins „Amici\", ein italienisches Restaurant am Hauptbahnhof. Dort feiert dann die Mannschaft im kleinen Kreis – und als wir wieder rauskommen, scheint die Sonne über Stuttgart hell und grell. <br/><br/>Es war ein phantastisches Wochenende, eine Riesenfeier. Zur Emotion des Titels kam für mich auch noch die Emotion des Abschieds. Hier schließt sich der Kreis. Eines kann ich auf jeden Fall sagen: Es konnte keinen schöneren Abschied aus dieser Stadt, aus diesem Stadion und von diesen Fans geben. Überall, ob im Stadion, im Autokonvoi oder spät in der Nacht auf dem Schlossplatz, riefen sie immer wieder meinen Namen. Das hatte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet, das hat mich absolut berührt, gepackt und durchgeschüttelt.<br/><br/>Man hat das sicher auch im Stadion gemerkt, als ich ein paar Worte an unsere Fans richtete. Ich muss pumpen wie ein Maikäfer, tief Luft holen, mich sammeln. Ich hatte mir vorher natürlich Gedanken gemacht und als ich dann spreche, da spüre ich: Der Klos ist nicht im Hals, sondern eher im Herzen.<br/><br/>Für diesen Verein, der mir alles ermöglicht hat, und für diese Fans, werde ich am kommenden Samstag in Berlin noch einmal spielen dürfen. Das Pokalfinale gegen Nürnberg – das wird nochmal so ein riesiges Erlebnis. Auch jetzt spüre ich schon wieder dieses Wechselbad der Gefühle, irgendwo zwischen Anspannung und Lockerheit…<br/></td></tr></tbody></table> |