<table cellspacing=\"0\" cellpadding=\"0\" width=\"350\" border=\"0\"><tbody><tr class=\"datum2\"><td colspan=\"2\">29.05.2007</td></tr><tr class=\"datum2\"><td colspan=\"2\"> </td></tr><tr><td class=\"headline\" colspan=\"2\" height=\"5\"><img src=\"http://www.timo-hildebrand.de/admin/showpic.php?News=1&id=221\" alt=\"\"/></td></tr><tr><td colspan=\"2\" height=\"12\"><img height=\"10\" src=\"http://www.timo-hildebrand.de/imtor/transparent.gif\" width=\"10\" alt=\"\"/></td></tr><tr><td class=\"headline\" colspan=\"2\">Der Schlusspunkt</td></tr><tr><td class=\"kurztext\" colspan=\"2\">Erst einmal ein \"Hallo\" alle miteinander, <br/><br/>ich möchte mich hiermit nur ganz kurz bei euch für die vielen, vielen Glückwünsche, die Abschiedsworte, den riesigen Zuspruch bedanken. Mein Postfach quillt über, ich werde etliche Wochen brauchen, bis alles gelesen ist. Aber ich kämpfe mich da Stück für Stück durch - versprochen!<br/>Noch ist keine Ruhe bei mir eingekehrt. Zur Zeit bin ich bei der Nationalmannschaft, wir bereiten uns auf die EM-Quali-Spiele vor. Damit ihr trotzdem meine Sicht der Dinge über die letzten Tage erfahrt, stelle ich hier jetzt einfach mal meine Kolumne rein, die ich für den \"Kicker\" fabriziert habe. <br/>Alles weitere dann beim nächsten Mal. <br/>Tschüs, euer<br/><br/>Timo<br/><br/>Und hier mein \"Kicker\"-Bericht:<br/><br/><br/>Berlin. Was für ein grandioser Abschluss meiner Zeit, meiner zwölf Jahre beim VfB Stuttgart. Die Mannschaft hat nach dem Pokalfinale im Hotel Esplanade völlig ausgelassen gefeiert – und das nach einer Niederlage!<br/><br/>Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch im Nürnberger Hotel richtig abging, aber was bei uns los war, kann man sich nicht vorstellen. Das ging bis in den Morgen hinein und es zeigt den großartigen Charakter dieser einmaligen Gemeinschaft. Ja, ich bin unheimlich stolz, Teil dieser Truppe gewesen zu sein. Wir haben zwar leider ganz knapp das Double verpasst, aber wir sind Deutscher Meister. „Deutscher Meister 2007\": Das ist ein Titel für die Fußball-Geschichtsbücher – und für mich ist es die Erfüllung eines schon lange gehegten Traums.<br/><br/>Berlin. Schon das Spiel war ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Wir waren nach der Roten Karte für Cacau nur noch zu zehnt, haben uns aber nicht entmutigen lassen, sondern voll dagegengehalten, richtig Paroli geboten. Eigentlich bis in die Schlusssekunde hinein war die knisternde Spannung in diesem Wahnsinnsstadion zu spüren. Auch nach dem 2:3 hat keiner die Hoffnung fahren lassen und damit genau diese Charaktereigenschaft bewiesen, mit der wir auch Deutscher Meister werden konnten.<br/><br/>Wir waren während der gesamten Saison immer in der Lage, Rückstände aufzuholen. Ich denke da an das Spiel beim VfL Bochum, als wir zweimal, 0:1 und 1:2, zurücklagen und am Ende 3:2 gewannen oder das Saisonfinale gegen Energie Cottbus, als wir 0:1 hinten lagen und das Ding noch gedreht haben. <br/><br/>Raphael Schäfer, Nürnbergs Torwart, der beim VfB mein Nachfolger wird und mit dem ich in der Jugend-Nationalmannschaft zusammen gespielt habe, kam nach dem Spiel zu uns rüber, wünschte mir alles Gute. Ich ihm auch. Dann haben wir uns umarmt. Das war auch Ausdruck der Emotionalität dieses Spiels.<br/><br/><img src=\"http://www.timo-hildebrand.de/jetzt/schaefer.jpg\" alt=\"\"/><br/><br/>In den Tagen vor dem Finale hatten einige Leute zu mir gesagt, dass sie mit einem Elfmeterschießen rechnen. Ich war da ziemlich skeptisch. Aber in der Verlängerung, nach fast zwei Stunden Pokalfight, da kamen mir diese Gespräche wieder in den Sinn. Dann knallt dieses Hammertor von Kristiansen mir in den Kasten. <br/><br/>Wer vergessen hat, wie sich eine Niederlage anfühlt, kann sich nie wie ein Sieger fühlen. Das ist einer meiner Leitsprüche. Deshalb ist bei allem, was wir tun, Respekt dabei. Respekt vor dem Gegner und vor der Situation. Erst das 1:1, dann Cacaus Platzverweis, innerhalb weniger Minuten hat sich eben diese Situation gedreht.<br/><br/>Und irgendwie finde ich es symbolisch, dass solch ein Spiel durch solch einen irrwitzigen Schuss entschieden wurde. Dass ich nach Spielschluss allen Ernstes gefragt wurde, ob man den Ball eventuell hätte halten können, macht mich fassungslos. Er war unhaltbar, egal wo du als Torwart stehst.<br/><br/>Natürlich ärgert mich die Niederlage einerseits, andererseits aber gönne ich es den Nürnbergern auch. Sie haben uns in dieser Saison jetzt dreimal bezwungen – irgendwie liegt uns diese Mannschaft nicht. Aber okay. Glückwunsch – und abgehakt.<br/><br/>Berlin. Dem geilen Spiel folgte eine tolle Party. Es ging so richtig los, als der offizielle Teil beendet war, die Mannschaft mit allen Freunden und Bekannten dann unter sich war – so zum Morgen hin. Manch einer tanzte da mit nacktem Oberkörper auf dem Tisch. Die reine Freude nach einer sensationellen Saison und einem riesigen Pokalfinale.<br/><br/>Wir haben richtig die Puppen tanzen lassen. Nein, natürlich nicht die Puppen, sondern uns selbst. Und es war einfach ebenso stilvoll wie emotional ergreifend, dass ich an diesem Tag noch mal die Möglichkeit hatte, mich von so vielen Wegbegleitern der langen Zeit beim VfB Stuttgart persönlich verabschieden zu können.<br/><br/>Es war ein Wahnsinnsspiel, es war ein erstklassiges DFB-Pokalfinale, und es war für mich ein würdiger Abschied. Ich bin mit mir jetzt im Reinen. Es ist alles okay. Einerseits bin ich natürlich traurig, andererseits aber auch dankbar für solch einen intensiven Abschied.<br/><br/>Dann der Sonntag. Fast alle von uns sind übermüdet, ein wenig angeknockt ins Flugzeug gen Stuttgart gestiegen. Eine Mütze Schlaf genommen – und dann ab zum zweiten Programmteil. Wir tragen uns in das Goldene Buch der Stadt Stuttgart ein. Präsentation auf dem Marktplatz. Danach ging es auf den Cannstatter Wasen, wo einige tausend Fans warten und uns abfeiern. Das war ebenso anstrengend wie klasse.<br/><br/>Ob im Spiel oder danach. Einmal mehr habe ich, wie so oft in dieser Bundesligasaison, diese Kraft von außen gespürt. Man bezeichnet Fans ja häufig als den 12. Mann eines Teams. Beim VfB Stuttgart war es in dieser Saison keine Bezeichnung, sondern gelebte Realität. Allein in den letzten Wochen: Ausverkauftes Haus gegen Mainz, ausverkauft gegen Cottbus, rappelvoll natürlich das Olympiastadion in Berlin, wo die Hälfte der 74.220 Zuschauer auf unserer Seite standen. Das ist Gänsehaut pur, diese Atmosphäre packt dich im Innersten, sie treibt dich voran, sie ermöglicht Höchstleistungen. Das ist es, wofür wir Fußball spielen.<br/><br/>Stopp! Noch ist die Saison nicht vorbei. Für mich und meine Kollegen der Nationalmannschaft kommen nun noch die beiden Länderspiele der EM-Qualifikation gegen San Marino und die Slowakei. Und danach gibt es für mich nur noch eins: Urlaub. Sonst nix. Die letzten Monate haben enorm viel Kraft gekostet, aber sie haben mir auch neue Horizonte geöffnet. Bald werde ich nicht mehr Spieler des VfB Stuttgart sein. Ich habe diesem Verein alles zu verdanken, aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich einen neuen Weg bestreiten will.<br/><br/>Natürlich will jeder wissen, wo es mich hinzieht. Aber ich finde, es ist eine Sache des Respekts vor dem aufnehmenden Verein, dass ich den Namen nicht nennen kann. Es wird noch um wichtige Punkte gespielt, es geht um viel. Und da braucht ein Team Konzentration und Ruhe statt Personaldiskussionen. In einem laufenden Saisonfinale dürfen Personalfragen nicht im Vordergrund stehen. Das bringt keinem etwas. Nicht den Spielern, nicht dem Verein, auch nicht den Fans. <br/><br/>Die Konzentration gilt dem wesentlichen, und das ist der maximale sportliche Erfolg. So sehe ich das, so sehen es die Trainer, die Klubführung – und wer das trotzdem nicht respektieren kann, dem kann ich bei seinen Spekulationen leider nicht behilflich sein.<br/><br/>fingstsonntag, der Tag nach Berlin: Als alle öffentlichen Feiern vorbei sind, folgt der letzte Akt. Wir Spieler treffen uns noch mal in den VfB-Räumen. Ich habe noch ein letztes Gespräch mit Ebbo Trautner, meinem langjährigen Kollegen und Torwarttrainer, da wird mir schon etwas mulmig.<br/><br/>Der allerletzte emotionale Höhepunkt folgt auf dem Parkplatz. Du steigst in dein Auto, fährst raus über den Hof auf die Straße – und weißt: Das war’s jetzt aber wirklich. Der Schlusspunkt, der point of no return. Ich gebe Gas – und schaue noch mal in den Rückspiegel.<br/></td></tr></tbody></table><p>-------------------------</p><p>转过来吓吓说他什么也没写的MM们,虽说又是把踢球球的专栏贴来糊弄人了。</p><img src=\"images/post/smile/dvbbs/em02.gif\" /> |